Am 28. Juli 1912 warteten Urlauber auf den Ausflugsdampfer Kronprinz Wilhelm als gegen 19 Uhr die Anlegestelle am Brückenkopf der Seebrücke in Binz auf Rügen zusammen brach. Über 100 Menschen stürzten ins Wasser und 16 Personen, darunter zwei Kinder, ertranken. An dieses tragische Ereignis erinnert die DLRG in NRW. An allen über 100 Wasserrettungsstationen werden an diesem Tag die Flaggen auf Halbmast gesetzt.
„Damals konnten nur zwei bis drei Prozent der Menschen schwimmen – auch deshalb war die Zahl der Opfer so hoch“, so Anne Feldmann, Präsidentin der DLRG Westfalen.
Das Seebrücken-Unglück in Binz war der Grund für einen Aufruf des Deutschen Schwimmverbandes zur Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Juni 1913. Bereits wenige Monate später – am 19.10.1913 – wurde die DLRG im Leipziger Hotel „de prusse“ gegründet.
In diesen 100 Jahren wurde viel erreicht. Damals ertranken etwa fünftausend Menschen pro Jahr – im Jahr 2011 waren es 410. Damals konnten nur wenige Menschen schwimmen – heute sind Nichtschwimmer eher selten.
Allerdings hat die DLRG eine traurige Entwicklung feststellen müssen: die Zahl der Schwimmer geht zurück. Inzwischen kann nur noch jedes zweite Kind nach Abschluss der vierten Klasse sicher schwimmen.
„Mit unserer Aktion wollen wir auch auf diesen gefährlichen Trend hinweisen.“so Anne Feldmann.
Die DLRG verbindet mit dieser Aktion die Bitte an alle Eltern, ihre Kinder frühzeitig zum Schwimmunterricht anzumelden und an alle Kommunen, die Hallen- und Freibäder in NRW zu erhalten. Schwimmen zu können ist der beste Schutz vor dem Ertrinken!